In der Regel machen die Heizkosten den größten Teil der Nebenkostenabrechnung aus. Nicht selten sind Mieter dabei am Ende des Jahres überrascht, wie viel sie wieder zusätzlich bezahlen müssen. Da ist es kein Wunder, dass man nach Möglichkeiten sucht, Energie zu sparen, bestehen diese nun im Umstellen der Möbel oder in einer besseren Fensterisolierung. Am falschen Ende sollte man dabei aber nicht geizen. Wer zu wenig heizt und seine Wohnung auskühlen lässt, riskiert nämlich Schimmelbildung.
Wie entsteht Schimmel?
Schimmelsporen werden durch die Luft transportiert. Deshalb findet man sie nahezu überall. Das ist an sich erst einmal noch nichts Schlimmes. Gefährlich werden sie erst dann, wenn sie sich festsetzen und in feuchten Umgebungen aufblühen. In Räumen, die nur sporadisch geheizt werden und tagsüber auskühlen, finden sie einen idealen Nährboden. Das hängt damit zusammen, dass kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann als warme. Kondensationsfeuchtigkeit, die beim Atmen, Kochen oder Putzen entsteht, schlägt sich dann an den ausgekühlten Wänden nieder und bringt die Sporen zum Erblühen.
Ein Schimmelbefall ist in jedem Fall ernstzunehmen. Wer den Sporen über einen längeren Zeitraum ausgesetzt ist, muss früher oder später mit körperlichen Beschwerden rechnen. Anbei einige Beispiele für mögliche Langzeitfolgen:
- Kopfschmerzen,
- Schnupfen,
- Schlafstörungen,
- brennende Augen,
- Husten,
- Stoffwechselerkrankungen,
- Asthma.
Nicht zu wenig heizen
Viele Menschen schalten die Heizung tagsüber komplett aus und machen es sich dann abends warm und gemütlich. Auf diese Weise meinen sie, ihren Geldbeutel zu schonen und sich vor Schimmel zu schützen. Das ist jedoch nicht der Fall und weit weniger effizient als beispielsweise ein Gasanbieter-Vergleich. Ist es draußen eisig kalt, muss man darauf achten, gleichmäßig zu heizen und viel zu lüften. Nur auf diese Weise können die schädlichen Kulturen am Entstehen gehindert werden.
Besonders wichtig ist das regelmäßige Lüften, wenn man seine Wäsche in der Wohnung trocknet. Die Luft ist dann nämlich schneller gesättigt und alle zusätzliche Feuchtigkeit schlägt sich an den Wänden nieder. Durch einen regelmäßigen Luftaustausch befördert man die feuchte Luft nach draußen und lässt trockene Luft hinein. Diese kann wieder neue Feuchtigkeit aufnehmen. Was beim Lüften noch zu beachten ist, erfährt man in diesen 10 Tipps von utopia.de. Dabei geht es auch um Dinge wie die richtige Positionierung der Möbel und die Funktionsweise des Querlüftens.
Ist Stoßlüften ineffizient?
In vielen Haushalten begegnet man der Auffassung, dass regelmäßiges Lüften die Energiekosten in die Höhe treibe. Man heize nach außen und verschwende die Heizwärme. Dem ist jedoch nicht so. Die frische Außenluft ist schnell wieder auf Temperatur gebracht. Außerdem verbraucht eine gut durchlüftete Wohnung, die konstant auf Temperatur gehalten wird, weit weniger Energie als eine Wohnung, die immer wieder auskühlt und beheizt wird.
Darüber hinaus gibt es viele weitere Faktoren, die einen Einfluss auf den Energieverbrauch im Winter haben. So sollten beispielsweise Möbel niemals direkt vor Heizkörpern aufgestellt werden. Die Wärme kann dann nicht mehr optimal zirkulieren. Auch sollten die Fenster im Winter nicht gekippt werden. Diese Position führt nicht zu einem Luftaustausch. Sie sorgt lediglich dafür, dass die Wohnung auskühlt. Es gibt allerdings auch Kostenfaktoren, die man nicht beeinflussen kann. Hierzu zählen schlecht isolierte Fenster und falsch abgerechnete Zählerstände. In einem solchen Fall kann man die Heizkostenabrechnung des Vermieters anfechten.
Wie hoch sollte die Temperatur in den einzelnen Räumen sein?
Experten empfehlen, „die Temperatur in den Wohnräumen am besten bei 19, höchstens 21 Grad“ (http://www.sueddeutsche.de/geld/schimmelbildung-im-winter-nicht-beim-heizen-geizen-1.70158-2) zu halten. Das bedeutet, dass die Heizkörper immer wenigstens auf Stufe 2 eingestellt sein sollten. In anderen Räumen wie dem Flur und dem Schlafzimmer kann ruhig etwas weniger geheizt werden. Allerdings sollte die Raumtemperatur auch hier niemals unter 16 oder 17 Grad fallen.
Tipp: Türen geschlossen halten!
Wenn Räume unterschiedlich stark beheizt werden, ist es wichtig, die Türen dazwischen geschlossen zu halten. Auf diese Weise verhindert man, dass sich die feuchtere wärmere Luft an den Wänden der kälteren Räume niederschlägt.